Schulkonzeption
© Evangelische Montessori -Grundschule Erlbach-Kirchberg
..Das natürliche Recht der Eltern, Erziehung und Bildung ihrer Kinder zu bestimmen, bildet die Grundlage des Erziehungs- und Schulwesens. Es ist ins besondere bei dem Zugang zu den verschiedenen Schularten zu achten.
(Artikel 101 (2) der Sächsischen Verfassung)
Christliche Schulen bringen zum Ausdruck, dass die Kirche ihre Verantwortung bei den allgemeinen öffentlichen Bildungsaufgaben ernst nimmt. Kirchliche Bildungsverantwortung versteht sich dabei als eigenständiger Beitrag innerhalb des gesellschaftlichen Bildungssystems und ist auch auf das Betreiben von evangelischen Schulen gerichtet. Dementsprechend ist mit der Gründung der "Evangelischen Montessori-Grundschule Erlbach-Kirchberg" die sächsische Bildungslandschaft durch ein weiteres Schulangebot in der Region bereichert worden. Die "Evangelische Montessori-Grundschule Erlbach-Kirchberg" hat mit Schreiben des Sächsischen Staatsministerium für Kultus vom 03.02.2004 den Status einer "Staatlich anerkannten Ersatzschule" zugesprochen bekommen. Der rechtliche Rahmen für den Betrieb dieser Schule findet sich im Artikel 7, Abs. 4/5 des Grundgesetzes, im Artikel 102 der Landesverfassung sowie im "Gesetz über Schulen in Freier Trägerschaft" des Freistaates Sachsen. Das Leben und Lernen in unserer Schule orientiert sich am christlichen Verständnis vom Menschen als einem Geschöpf Gottes, ausgestattet mit unantastbarer Würde. An unserer Schule findet die Montessori-Pädagogik Anwendung. Durch die didaktischen und methodischen Besonderheiten dieses pädagogischen Ansatzes kann auf die individuelle Entwicklung jedes Kindes eingegangen werden.
I. Leitlinien christlicher Erziehung
1. Empfangendes Leben gestalten
Die evangelische Montessori-Grundschule Erlbach-Kirchberg orientiert sich in ihrer Bildungsarbeit an einem von der Bibel geprägten Menschenbild. Das bedeutet, dass jeder Mensch also auch jedes der Schule anvertraute Kind als originelles Geschöpf Gottes gesehen und geachtet wird. Daraus resultiert der Wert des Kindes, nicht aus seiner erbrachten (schulischen) Leistung. Auf dieser Basis soll gegenseitige Achtsamkeit wachsen, die verhindert, dass Kinder aufgrund ihrer Eigenart gedemütigt oder abgelehnt werden. Diese Achtsamkeit wird sich aufbauen, wenn Anderssein nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung empfunden wird.
Im Schulalltag werden neben ihren Stärken auch die persönlichen Grenzen der Kinder ans Licht kommen. So wird nach und nach klar, dass jeder Mensch Ergänzung und Unterstützung braucht. Kinder sollen an unserer Schule lernen, zu ihren Schwächen zu stehen, gegebenenfalls Hilfe zu erbitten und nach ihren Möglichkeiten anderen Kindern zur Seite zu stehen.
Auch Kinder mit speziellem Förderbedarf sollen an unserer Schule Platz finden (näheres unter III.).
Als Geschöpf Gottes steht der Mensch nicht allein. Es ist ihm vielmehr die Schöpfung zur Gestaltung und Bewahrung anvertraut. Deshalb werden in unserer Schule Kinder zur Achtung vor der Schöpfung und zu ehrfürchtigem Umgang mit Tieren, Pflanzen und unbelebter Natur angehalten. Sie sollen erkennen, dass die Schöpfung über die Nutzung durch den Menschen hinaus in sich einen Eigenwert besitzt.
2. Versöhnung und Heilung erleben
Den Menschen als Geschöpf Gottes zu sehen, ist nur ein Aspekt des christlichen Menschenbildes. Christen wissen ebenso um die dunklen Seiten menschlicher Existenz wie Streit, Schuld, Versagen und Erfahrungen mit dem Bösen. Sie begegnen dem mit der "Botschaft der Versöhnung" des Jesus von Nazareth. Darin wird Gott als "Vater der Liebe" vorgestellt, der die Menschen auf den "Weg des Friedens" ruft. Diesen Weg hat Jesus selbst beschritten und auch mit dem eigenen Tod vor Augen nicht verlassen. Von Anfang an haben Christen das Sterben von Jesus als befreiendes Sühneleiden verstanden. Sie bekannten und bekennen die Auferstehung von Jesus als göttliche Bestätigung dieses Weges und als Ausdruck der Hoffnung auf einen Neuanfang.
Unsere Schule steht allen Kindern unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung offen. Sie werden in jedem Fall erfahren, dass wir auf Streit mit Versöhnung, auf Schuld mit Vergebung und auf Versagen mit der Chance zum Neuanfang reagieren wollen. Dabei gilt es, Konflikte nicht zu verdrängen. Sie bieten das Übungsfeld für die Entwicklung einer positiven Streitkultur auf allen Ebenen unseres Schullebens.
3. Persönlichkeit und Gemeinschaft entwickeln
Die Schule ist naturgemäß ein Ort des Lernens. Mit Lernen ist dabei nicht nur der reine Wissenserwerb gemeint. Es ist vielmehr ein umfassender Prozess der Persönlichkeitsbildung. Das Ziel ist die Fähigkeit, eigenverantwortlich das Leben gestalten zu können: im Verhältnis zu sich selbst, zur Welt und nach christlichem Verständnis auch im Verhältnis zu Gott.
Ein gesundes Selbstwertgefühl wird wachsen, wenn Kinder sich ihrer eigenen Stärken mehr und mehr bewusst werden und sie auch trainieren. Deshalb werden an unserer Schule Begabungen gesucht und nach Kräften gefördert.
Das Verhältnis zu Gott kann nur dann bestimmt und gestaltet werden, wenn Erzählungen, Symbole und Rituale des Glaubens bekannt sind und deren Anwendung ermöglicht wird. Deshalb bietet die "Evangelische Montessori-Grundschule Erlbach-Kirchberg" neben der Wissensvermittlung im Religionsunterricht im Schulalltag vielfältige Möglichkeiten der Glaubenserprobung. Dazu gehört das Gestalten und Erleben von Schulandachten und -gottesdiensten ebenso wie der Austausch über Glaubenserfahrungen. Die Kinder werden ermutigt, eigenem Glaube mit ihren Mitteln Ausdruck zu verleihen. In Arbeitsgemeinschaften gibt es zusätzliche Angebote zur Einübung des Glaubens.
Die Pädagogen achten darauf, dass die Glaubens- und Gewissenfreiheit gewahrt und der Respekt vor gegenteiliger Überzeugung sichergestellt ist.
Damit sich "unsere" Kinder in der zunehmend unübersichtlichen Welt zurechtfinden, brauchen sie neben der beschriebenen Entwicklung ihrer Persönlichkeit und den Orientierungshilfen des Glaubens die Fähigkeit der Einordnung in die Gemeinschaft. Deshalb üben sie an unserer Schule das Festlegen und Einhalten von Ordnungen und Grenzen ebenso wie das Verzichten auf Selbstverwirklichung zugunsten anderer bzw. der Gemeinschaft.
II. Kinder heute
Von ihren Bildungschancen und den materiellen Umständen her geht es den meisten Kindern in Deutschland heute besser als Generationen vorher. Gleichzeitig aber sind Gegenwart und Zukunftsaussichten der Kinder gefährdet durch soziale und ökologische Risiken: Belastete Familien, neue Armut, Leistungsdruck, kinderfeindliche Umwelt... Am 11. November 1994 beendete die 8. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ihre 5.Tagung in Halle/Saale. Das Schwerpunktthema dieser Tagung lautete "Aufwachsen in schwieriger Zeit - Kinder in Gesellschaft und Kirche". Im Folgenden nehmen wir Ergebnisse dieser Tagung auf, um die Situation von Kindern in unserer Zeit zu verdeutlichen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.
Es gibt weniger Kinder
In ganz Deutschland haben Familien heute weniger Kinder. Familien mit drei oder mehr Kindern sind inzwischen eine Minderheit geworden. Das wirkt sich auf das gegenwärtige Leben unserer Kinder stark aus: es gibt weniger Spielgefährten und ausgedünnte Verwandtschaftsnetze. Es stellt sich die Aufgabe, neue soziale Systeme zu entwickeln. Die Schule wird stärker als bisher vor der Herausforderung stehen, beziehungsorientiert zu arbeiten.
Die Bandbreite der Lebensformen ist größer
Kinder leben in unterschiedlichsten Familienkonstellationen: mit verheirateten leiblichen Eltern, in (wechselnden) nichtehelichen Gemeinschaften, Zweitfamilien, bei allein erziehenden Eltern... Daraus ergibt sich für Schule eine doppelte Aufgabe. Sie muss Kinder mit völlig unterschiedlicher sozialer Prägung zusammenführen, familienunterstützend arbeiten und zugleich die Fähigkeit von Kindern, in dieser pluralen Gesellschaft zu leben, stärken.
Kinder haben ein Recht auf Bildung
Lernen ist eine der elementaren Lebensäußerungen des Kindes. Es geschieht normal aus ureigenstem Antrieb und ist zugleich das Ergebnis unablässigen Bemühens. Das Kind ist Akteur seiner Entwicklung. Das scheinbar "spielerische" Dasein darf nicht zu früh vom so genannten "Ernst des Lebens" verdrängt werden. Deshalb muss jede Pädagogik ein gesundes Verhältnis von Gemeinschaftsbildung und individueller Förderung, Wettbewerb und Solidarität, Freigeben und Unterstützen, Behüten und Gegenwirken, gesellschaftlichem Anspruch und pädagogischem Freiraum wahren.
Kinder leben unter dem Einfluss von Medien
Die Nutzung neuer Medien (Fernseher, Kassetten, CD, DVD, Video, Computer...) sind für nahezu alle Kinder selbstverständlich. Einerseits kann festgestellt werden, dass extensive Mediennutzung Erfahrungen "aus erster Hand" ablösen und Einlagerung von Bildern natürliche Sinneserfahrungen verdrängen. Diesem Trend muss mit Hilfe erlebnisorientiertem Lernen begegnet werden. Andererseits können Kinder, die Beschäftigung mit Medien als bildend und bereichernd erleben. Dazu kann angemessener schulischer Umgang mit und erzieherische Hinführung zu Medien helfen.
Immer weniger Kinder sind religiösen Erfahrungen zugänglich
Kinder wachsen zunehmend in einer Welt auf, die von Schnelligkeit, Mobilität, Machbarkeit und technischer Bewältigung, Konsum und Genuss geprägt ist. Das kann zu Oberflächlichkeit und spiritueller Leere führen. Ehrfurcht erfahren, Staunen lernen, mit Stille umgehen, zu Ruhe und Konzentration finden - das muss bewusst eingeübt werden, denn diese Haltungen sind Gefäße, in denen auch Erfahrungen des Glaubens gesammelt werden können.
Kinder brauchen kindgerechte offene Schulen
Aus dem Beschriebenen ergibt sich die Konsequenz, dass Kinder in einer Schule leben und lernen sollten, die
- Raum und Zeit lässt zum Sammeln sozialer Erfahrungen,
- angesichts der aktuellen Bedrohungen Hoffnung und Zuversicht vermittelt,
- ein verlässliches Gegenüber bildet, dass sich für die Erfahrungen und Aktivitäten des Kindes interessiert,
- ein differenziertes Unterrichtsangebot zur Verfügung stellt, dass der Unterschiedlichkeit von Kindern Rechnung trägt und
- die Förderung und Integration von Kindern mit Benachteiligungen ermöglicht.
III. Ansätze der Montessori-Pädagogik an unserer Schule
1. "Hilf mir, es selbst zu tun!"
Ein Kind sagte einmal zu Maria Montessori: "Hilf mir, es selbst zu tun!" Dieser Satz verdeutlicht, dass das Kind den Willen zum Lernen und Weiterentwickeln in sich trägt, seinem individuellen Entwicklungsplan folgen möchte aber dabei Hilfe braucht. Deshalb versteht sich der Montessori-Pädagoge als Begleiter und Helfer des Kindes auf seinem Weg zur Selbstständigkeit. Manchmal wird er den Eigenantrieb des Kindes neu wecken müssen.
So wird die geförderte Eigenaktivität zur grundlegenden Lernstrategie.
2. Die sensiblen Phasen
Bei ihren Beobachtungen stellte Maria Montessori fest, dass Kinder in ihrer Entwicklung verschiedene Phasen durchlaufen, so genannte "sensible Phasen". In diesen Phasen zeigen sie erhöhte Lernbereitschaft für bestimmte Dinge (z.B. Sprechen lernen, Schreiben lernen, Lesen lernen, Umgang mit großen Zahlen...) und lernen sie mit Lust und Leichtigkeit. Bekommt das Kind in der jeweiligen Phase nicht die Möglichkeit der Umsetzung, macht das Lernen des Entsprechenden zu einem späteren Zeitpunkt sehr viel mehr Mühe. Darum ist es wichtig, dass jedes Kind im Rhythmus seiner persönlichen Entwicklung im Lernen voranschreiten kann. Da nicht alle Kinder im zeitlichen Gleichschritt die einzelnen Entwicklungsstufen erlangen, benötigen sie Freiraum für die individuelle Lerngeschwindigkeit. Das Ziel dabei ist, dass sie mit größtmöglicher Freude am Lernen ihr Leistungsvermögen ausschöpfen. Diese Unterrichtsarbeit im Sinne des Kindes ist von den Eltern zu beachten und zu unterstützen.
3. Die vorbereitete Umgebung
Um ein selbstgestaltetes und selbstgelenktes Arbeiten zu ermöglichen, bedarf es der Sorge der Pädagogen für die Ausstattung der Räume und um ein sozial entspanntes Schulklima. Damit schaffen sie eine "vorbereitete Umgebung".
- Die Lebens- und Lernatmosphäre an unserer Schule ist von gegenseitiger Achtung und Akzeptanz geprägt. Klare Regeln ermöglichen, dass jedes Kind ungestört arbeiten kann.
- Die vorbereitete Umgebung soll auf die sensiblen Phasen der Kinder abgestimmt sein. Der Pädagoge beobachtet die Kinder während der Freiarbeit, um Entwicklungsprozesse zu erkennen und dafür zu sorgen, dass die angebotenen Materialien den momentanen Interessen der Kinder entsprechen. So wird die Entwicklung von Kompetenzen und Fertigkeiten durch die vorbereitete Umgebung unterstützt.
- Das Lernmaterial ist in einer klaren Gliederung und Ordnung den Kindern frei zugängig. Das dient zum einen als Orientierungshilfe für das Kind und zum anderen der Herausbildung von Ordnungsstrukturen im Kind.
- Der Pädagoge schafft in der vorbereiteten Umgebung Bedingungen dafür, dass das die Kinder ausreichend Anregung und Materialien vorfinden.
- Das angebotene Lernmaterial entspricht den Lerninhalten des sächsischen Grundschulplanes.
4. Das pädagogische Material
Die von Maria Montessori hervorgebrachten Entwicklungsmaterialien, sowie weitere ausgewählte Lernmaterialien sind für die Hand des Kindes bestimmt. So kann es das, was es lernt, "begreifen". Das Kind ist erst mit den Sinnen tätig und dann mit dem Verstand. Verständnis entsteht durch aktives Tun, durch Verarbeitung der eigenen Tätigkeit und durch eigene Erfahrungen.
Das Material ermöglicht eine klare Gliederung des Lernens und eine stufenweise Erhöhung des Abstraktionsgrades. Nach der Einführung des Materials durch den Pädagogen kann das Kind das Material allein benutzen. Dadurch kann es weitestgehend unabhängig von äußerer Kontrolle arbeiten. Eine sachliche Fehlerkontrolle ist oft im Material selbst enthalten.
Die Lernmaterialien, die im Unterricht und Hort den Kindern zur Verfügung stehen, beziehen sich auf folgende Tätigkeitsbereiche:
- Mathematikbereich (Regale mit mathematischem Material z.B. zum Erlernen der Grundrechenarten auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen)
- Sprachbereich (z.B. Sandpapierbuchstaben, bewegliches Alphabet, Kästen mit einfachen Texten, Montessori-Grammatiksatz, Bibliothek)
- Sach- und Heimatkundlicher Bereich (z.B. Materialien zum Kennen lernen der Tier- und Pflanzenwelt, Material zur Verkehrserziehung)
- Bereich für sportliche Aktivitäten (z.B. Tischtennisplatte, Geräte zur Schulung des Gleichgewichts, Spielgeräte im Freien, Kletter- und Sportmöglichkeiten in der Turnhalle)
- Bereich für Ruhe und Entspannung (z.B. Material für Stilleübungen)
- Bereich Kinderwerkstatt (z.B. Werkbank, Werkzeug, Holz...)
- Handarbeits- und Kreativraum (z.B. Nähmaschine, Webrahmen)
- Kinderküche (z.B. Material zum backen und Kochen)
- Bauzimmer (z.B. unterschiedliches Bau- und Konstruktionsmaterial)
- Wohnzimmer (z.B. Gesellschafts-, Denk-, Geschicklichkeits- und Rollenspiele)
- Musischer Bereich (z.B. Material für Instrumentalunterricht, Orchesterspiel und Rollenspiel)
- Praktischer Naturkundebreich (z.B. Beete und Material zur Kleintierhaltung)
5. Die Freiarbeit
Ein wesentliches Element des Lernens an unserer Schule ist die Freiarbeit in altersgemischten Gruppen. Diese Gruppen werden aus Kindern aller vier Klassen gebildet. Die Kinder wählen innerhalb der vorbereiteten Umgebung ( Materialien zu Deutsch, Mathematik und Sachunterricht ) ihren Lerngegenstand und sie bestimmen weiter im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten, Lerntempo und -dauer, Schwierigkeitsgrad sowie einen eventuellen Lernpartner. Dadurch soll selbständiges Denken und Handeln gefördert und Interesse an Lerninhalten geweckt und ausgebaut werden. Außerdem werden die Kinder befähigt schrittweise Verantwortung für sich zu übernehmen, ihren Platz in der Gruppe zu finden, sowie soziale Kompetenzen im Umgang miteinander zu entwickeln.
Eine wichtige Vorraussetzung für das erfolgreiche Lernen der Kinder in der Freiarbeit ist das Einüben und Einhalten von Regeln, z.B. "Ich arbeite leise." " Ich störe die anderen nicht."
6. Ergänzende Unterrichtsformen
Ergänzend zum Lernen in der Freiarbeit werden Lehrplaninhalte des Deutsch-, Mathematik- und Sachunterrichtes durch kleine Lerngruppen in den einzelnen Klassenstufen vermittelt, individuell vertieft und gefestigt. Themen des Sachunterrichts werden im Rahmen der Freiarbeit durch Projekt- und Werkstattarbeit angeboten.
In den Fächern Werken, Kunst, Musik, Religion, Sport und Englisch wird vorrangig im klassenstufengebundenen Fachunterricht gelernt.
Außerdem findet innerhalb altersgemischter Gruppen mindestens zweimal jährlich fächerverbindender Unterricht statt. Dabei stellt das jährliche Musicalprojekt einen festen Bestandteil dar.
7. Leistungsbewertung
Die Arbeitsergebnisse der Kinder werden mündlich und/oder schriftlich bewertet. In der Mitte und zum Ende eines Schuljahres erhalten die Kinder eine Halbjahresinformation bzw. ein Zeugnis. Im Mittelpunkt steht eine Übersicht der fachlichen, sozialen und personalen Kompetenzen der Kinder, entsprechend den Lehrplaninhalten des Freistaates Sachsen. Um den Entwicklungs- und Leistungsstand transparenter zu gestalten finden regelmäßig Elterngespräche statt. In der Klasse 4 erhalten die SchülerInnen eine Bildungsempfehlung, die den Übergang an weiterführende Schulen absichert.
IV. Lebensraum Schule
Unterrichtszeit: 7.45 Uhr - ca. 14.00 Uhr ( je nach Klassenstufe )
- Morgenkreis
- Wechsel von Freiarbeit und Fachunterricht
- gemeinsames Mittagessen
Hortzeit: im Anschluss an den Unterricht
- Arbeitsgemeinschaften, gezielte Angebote und Freies Spiel
- Instrumentalunterricht durch die Musikschule Stollberg
Rituale im Jahreskreis:
- Schulandachten
- Schulanfangs- und Schulabschlussgottesdienst
- Gottesdienste anlässlich kirchlicher Feste
- Musicalaufführung
Weitere Angebote werden zu Beginn des Schuljahres im Jahresplan mitgeteilt.
V. Verein, Pädagogen und Eltern
Ein gutes Zusammenwirken von Vorstand und Mitgliedern des Schulvereins, angestellten Pädagogen und Eltern unserer Schulkinder schafft ein positives Schulklima. Das dient der Entwicklung der Kinder und der Schule insgesamt. Jede dieser Personengruppen muss auf ihre Weise dazu beitragen.
Verein
Der "Evangelische Montessori-Schulverein Stollberg e.V." ist der Rechtsträger der Evangelischen Montessori-Grundschule Erlbach-Kirchberg. Er vertritt die Schule nach außen und stellt die Rahmenbedingungen für den Schulbetrieb (inkl. Finanzen) sicher. Als Arbeitgeber stellt er Personal ein und führt vertreten durch den Vorstand regelmäßig Personalgespräche. Er achtet darauf, dass das Schulleben gemäß der Konzeption gestaltet und geführt wird. Näheres regelt die Vereinssatzung.
Pädagogen
An unserer Schule arbeiten nur Lehrkräfte mit einer fachlichen und pädagogischen Ausbildung, die der Ausbildung der Lehrer an den entsprechenden staatlichen Schulen gleichwertig ist. Die kontinuierliche Weiterbildung ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit. Dazu gehört unter anderem der Erwerb des Montessori-Diploms. Die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche wird erwartet. Der Beitritt zum Schulverein ist wünschenswert.
Die LehrerInnen sind in erster Linie für die Unterrichtsarbeit gemäß ihrer Anstellung verantwortlich. In der Freiarbeit geschieht das in Zusammenarbeit mit einem Erzieher/einer Erzieherin.
Deren weiteres Arbeitsfeld ist der Schulhort. Gegenüber dem Schulverein sind die Pädagogen rechenschaftspflichtig. Den Eltern bieten sie Zusammenarbeit in Form von Elternabenden und Elternsprechstunden an. Erstere dienen der Information und der Reflexion pädagogischer Fragen. Letztere haben besonders die aktuelle Lernsituatiuon des einzelnen Kindes im Blick. Beides geschieht zur kontinuierlichen Unterstützung der Lern- und Wachstumsprozesse der Kinder.
Eltern
Die Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus ist notwendige Vorrausetzung für erfolgreiches Lernen des Kindes an unserer Schule. Dafür müssen die Eltern die Schulkonzeption inhaltlich - sowohl pädagogisch als auch strukturell - mittragen und der Kompetenz der Pädagogen Vertrauen entgegen bringen.
Die angebotenen Elternabende und Elternsprechstunden sind wichtige Gelegenheiten des Austauschs.
Ein Elternvertreter pro Klasse vertritt die Interessen der Kinder und Eltern auf Schulebene.
Außerdem macht sich die Mitarbeit der Eltern in verschiedenen Arbeitsbereichen (siehe Flyer: Elternmitarbeit) erforderlich.
Durch die Mitgliedschaft im Schulverein kann darüber hinaus im o.g. Sinne Einfluss auf die Gestaltung des Schullebens genommen werden (Mitgliederversammlung).
Bei verschiedenen Anlässen wie Schulanfangs- bzw. Schulentlassungsfeiern, Freundestreffen und besonderen Höhepunkten kommt es zur unmittelbaren Zusammenarbeit von Eltern, Pädagogen und Vereinsmitgliedern.
Erlbach-Kirchberg, den 20.01.2010